Erntedank

Jahresbericht zum Schlossgarten

 

Es ist Herbst, das Schloss geniesst einmal mehr seinen Dornröschen-Schlaf und die Ernte ist eingefahren… Die Saison 2016 nutzten wir ganz gezielt dazu, herauszufinden, welche Pflanzen in einem biologisch unberührten Schlossgarten auch ohne grosse Pflege gut gedeihen. Welche Pflanzen das waren? Hier die Zusammenstellung:

  • Topinambur (wen wundert’s… ; -)
  • Zwiebeln
  • Artischocken
  • Bohnen und Erbsen (haben die Schnecken in Ruhe gelassen, damit war auch fast keine Pflege nötig. Die Erbsen-Ernte hat auch kleinen Kinderhänden viel Spass gemacht!
  • Rhabarber (konnten fortlaufend immer wieder ein paar Stengel ernten)
  • Physalis (haben sich wie Unkraut ausgebreitet, verkocht mit Rhabarber und Vanille ergab sich ein äusserst leckeres Kompott)
  • Kartoffeln
  • Randen, Lauch und Sellerie (müssen wir allerdings nächstes Jahr mit deutlich mehr Abstand verpflanzen)

Sofort von den Schnecken weggefressen hingegen wurden Zucchetti, Gurken, Patisson, auch die meisten kleinen „Kürbisslinge“ erlitten dieses Schicksal. Also eher nix fürs nächste Jahr! Das Codewort heisst „minimal gardening“… : )

 

Der Obstgarten bzw. die Obstbäume bekamen im Frühling einen dringend benötigten Schnitt, doch während letztes Jahr die Quitten kiloweise von den Bäumen purzelten, wuchsen dieses Jahr deutlich weniger Früchte, was sicherlich mit dem langen und nassen Frühling zusammenhängt. Für feines Quittenmus reichte es trotzdem (gibt es nächste Saison zu futtern). Den Hagebutten allerdings schien das Wetter prächtig zu bekommen; rund ums Haus und beim Pool lockten sie mit ihrem prächtigen Tiefrot und wir haben erstmals Hagebuttenmark für die Schlossküche produziert. Unsere lieben Freunde, die Brombeeren, waren ebenfalls fleissig… Zusammen mit dem aromatischen Holunder verkocht, ergaben die Beeren eine wunderbare Konfitüre, die wir „Brolunderbeer“ getauft haben.

Den Himbeeren im Garten oben hätte etwas mehr Pflege gut getan, die Stauden waren rasch überwuchert und entsprechend fiel der Ertrag. Erdbeeren gab es auch, wobei der Aufwand fürs Jäten im Vergleich zum Ertrag sehr hoch ist.

Den Brombeeren haben wir übrigens im Sommer und Herbst ganz ohne Gift wieder etwas Terrain abgetrotzt, wobei es sich dabei um eine „neverending story“ handelt… Nur soviel sei gesagt: Brombeeren mit den Wurzeln ausjäten ist echt anstrengend, bietet dafür auch die Gelegenheit, angestaute Gefühle auf sehr befriedigende Weise loszuwerden (das gleiche Phänomen konnten wir in der ersten Schloss-Saison beobachten, als Wände eingerissen werden mussten bzw. durften ; )
 

Liebes Universum…

Trotz viel Elan der Gartentruppe ist die bewirtschaftete Fläche geschrumpft, denn die tägliche Pflege, die Tom bisher übers ganze Jahr hinweg leistete, konnten die konzentrierten Garteneinsätze 1x/Monat beileibe nicht wettmachen. Insofern war 2016 ein „Misserfolg“, es wucherte alles so stark, dass es unmöglich war, Garten und Park einigermassen unter Kontrolle zu halten.

Unser Wunsch, ein professionelles Permakultur-Projekt aufzuziehen, hat sich durch diese Erkenntnis weiter verstärkt : ) Hiermit schicken wir deshalb eine ganz konkrete Bestellung ins Universum:

Wir suchen Menschen, die willens und fähig  sind, die Permakultur im Schloss Wirklichkeit werden zu lassen!

Wir hatten darüber unter dem Stichwort Zellgarten schon mal berichtet (s. Meet Michi Kistler). Auf der derzeitigen Wunschliste für ein Permakultur-Projekt ist folgendes notiert: Entsprechendes Vorwissen, eine ausgewogene Mischung von Idealismus und Realitätssinn, Projektmanagement-Erfahrung, Finanz- und Französischkenntnisse sowie Startkapital.

Falls Du jemanden kennst oder Dich selbst interessierst, melde Dich bei contact@fougerette.org.

 

Geteiltes (Garten-)Glück ist doppelt schön – un grand merci à tous!

Nicola fühlt sich jeweils fast wie im Paradies, wenn er einfach so alles ernten kann, was da herumsteht, weil die Natur uns grosszügig damit beschenkt: Brennesseln, Brombeeren, Holunderblüten und -beeren, Baumnüsse, Marroni, Bucheckern, Quitten, Mirabellen, Birnen… In den nächsten ein bis zwei Jahren sollten noch ein paar neue Gartenbewohnerinnen und -bewohner dazu kommen, denn wir haben 2016 auch gepflanzt und ausgesät, unter anderem Aprikosen-, Apfel- und Birnbäumchen sowie Bärlauch.

Ernten im eigenen Garten erhöht die Achtsamkeit gegenüber den Geschenken der Natur. In unserem Falle gehört in diesem Zusammenhang wie immer ein tief empfundener Dank für die tatkräftige Unterstützung und Mithilfe vieler wild EntSCHLOSSener dazu, die dem Schlossgarten ihre Zeit, ihr Wissen und ihre Muskelkraft geschenkt haben und dabei hoffentlich auch ihren Spass hatten.

Ein herzliches Merci an die ganze Gartentruppe, allen voran Aschi (hat bei jedem einzelnen Einsatz mitgemacht!) Caro, Franz, Conny, Volker & Steffi, Regula, Roughy, Vincenzo, Petra, Regula und alle fleissigen Hände, die im Rahmen eines Aufenthalts als VolontärIn tage- und wochenweise mit angepackt haben. You’re the best!!!

Comments
5 Responses to “Erntedank”
  1. Regula Obi sagt:

    Das habt ihr gut gemacht, weiter so! Leider habe ich zu wenig Zeit, mehr mitzumachen. Prolunderbeeren-Sirup: sehen schön aus und tolle Idee! Und, danke für den wunderbaren Bericht, herzlich Regula

  2. Anja Kyia Draeger sagt:

    danke euch fürs update – klingt wunderbar, was sich alles entwickelt! ich habe einen ‚permakultur-freund‘, der immer gern wieder an projekten mithilft und dem ich einmal von fougerette erzählen könnte. vielleicht wäre er interessiert, bei euch mitzuhelfen. was meint ihr?

    gros bisous, anja

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